in den letzten Wochen wurden uns einige Corona-Fälle auf österreichischen Hütten gemeldet, bei denen auch das Personal – meist trotz Impfung – betroffen war. Das nehmen wir als Corona-Taskforce des DAV zum Anlass, uns mit Hinweisen an euch zu wenden und euch an den Erfahrungen teilhaben zu lassen.
- Für die Hütten in Österreich gelten seit Juli nur noch wenige Beschränkungen. Die wichtigsten Vorgaben sind 3G-Regel und Kontaktdatenerfassung. Diese müssen überall eingehalten werden. Regional und lokal können abhängig von den Infektionszahlen weitere Regelungen greifen. Alle aktuellen Vorgaben für den Hüttenbetrieb in Coronazeiten findet ihr in DAVintern: https://davintern.alpenverein.de/coronavirus/huetten
- Wo Gäste und in der Folge Mitarbeiter*innen auf Hütten positiv getestet wurden, kam es teils zu weitgehenden Einschränkungen des Hüttenbetriebes. Auch wenn keine behördliche Schließung verhängt wurde, konnten die Hütten ihren Betrieb zum Teil trotzdem nicht aufrecht erhalten, weil das Personal in Quarantäne musste und/oder die Hütte von den Behörden als Quarantäneort bestimmt wurde. Die finanziellen Ausfälle werden dabei nicht von den öffentlichen Wirtschaftshilfen aufgefangen.
- Das Hauptproblem war in den meisten Fällen tatsächlich der Ausfall von Personal. Um dieses Risiko zu verringern, könnt ihr auf der Hütte jederzeit über die Vorgaben der Regierung hinaus freiwillige Schutzmaßnahmen ergreifen, z.B. im Gästekontakt Masken tragen, Teams bilden mit/ohne Gästekontakt und wo möglich Abstand halten. So minimiert ihr auch wirtschaftliche Risiken wie eine Betriebsunterbrechung.
- Der Ton wird rauer: Wir merken dies an der deutlich steigenden Zahl und der Art der Rückmeldungen von Gästen, dass die Akzeptanz für die Maßnahmen abnimmt. Ein Grund ist sicher, dass in Bayern und Österreich sehr unterschiedliche Regelungen gelten, was zu Verunsicherung führt. Oft haben wir auch den Eindruck, dass die Beschwerden ein Ventil für angestauten Frust sind, der aus der andauernden Belastung stammt. Rückmeldungen, die bei uns ankommen, beantworten wir sachlich und konstruktiv – lassen uns aber nicht auf Diskussionen über die vorgeschriebenen Maßnahmen ein. Dieses Vorgehen kann euch gerne als Vorbild für den Umgang mit Beschwerden zu Corona Maßnahmen dienen.
- In diesem Zusammenhang weisen wir auch darauf hin, dass wechselseitige Schuldzuweisungen zwischen den (Nachbar-)Hütten nicht zielführend sind. Bitte lasst uns konstruktiv gemeinsam daran arbeiten, die Saison bestmöglich zu nutzen und sie in gesundheitlicher, wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht gut zu Ende zu bringen.
Mit den besten Wüschen für die weitere Hüttensaison
Josef Klenner und Melanie Grimm (DAV-Präsidium) für die Corona-Taskforce des DAV